Der digitale Verkauf an Geschäftskunden (B2B) besitzt seine eigene Natur. Der B2B E-Marktplatz von Mercateo ist eine spannende Adresse die man sich als Lieferant ansehen sollte. Was der Mercateo-Shop ist und welche Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start sind, erfährst du jetzt!

Der Mercateo-Shop als Teil des Unite Netzwerkes

Zum Start möchte ich ein paar Begrifflichkeiten einordnen. Im Jahr 2021 wurde die Dachmarkte Unite geschaffen. Unter dem Dach von Unite wird das Mercateo Procurement Portal betrieben. Dieses Portal bzw. diesen E-Marktplatz findest du unter der Internetadresse mercateo.com. Dort sind drei Geschäftsmodelle vereint. Der Spotmarket, der Business-Shop (Mercateo-Shop) und der Business-Shop Plus (ehemals Exclusivkatalog):

  • Spotmarket – das klassische Marktplatz-Modell von Mercateo. Der Kunde kauft bei einem anonymen Lager ein. Hinter dem jeweiligen Lager steht ein Lieferant, der an den Kunden direkt mit Lieferschein von Mercateo versendet. Der Kunde bekommt die Rechnung von Mercateo gestellt.
  • Business-Shop (offiziell) oder auch Mercateo-Shop bzw. Mercateo-Online-Shop genannt – Der Kunde schaltet den gewünschten Lieferanten frei, kauft aus seinem Standard-Sortiment des Lieferanten zu vereinbarten Konditionen. Die Lieferung wie Rechnung erfolgt direkt an den Kunden. Alternativ kann sich der Lieferant auch für die zentrale Rechnungsstellung durch Mercateo Unite entscheiden.
  • Business-Shop Plus (offiziell) oder Exclusivkatalog (ehemalige Bezeichnung) – Der Kunde implementiert mit dem Lieferanten einen eigenen Katalog mit spezifischem Sortiment und Konditionen. Die Lieferung und Rechnungsstellung erfolgen durch den Lieferanten direkt an den Kunden.
Mercato Online
Mercateo Procurement Portal (ehemals Mercateo Beschaffungsplattform)

Mindestvoraussetzungen um Produkte im Mercateo-Shop zu verkaufen

Um einen Mercateo-Shop anlegen zu können, sind vor allem die Produktdaten entscheidend. Dabei gilt es zwei Aspekte zu beachten. Liegen die geforderten Daten vor und entsprechen diese Daten den Qualitätsanforderungen. Im Falle der Artikelnummer sind folgende Qualitäts-Kriterien zu beachten:

  • Maximale Länge: 80 Zeichen
  • Eine Artikelnummer kann nur einmal im Katalog verwendet werden.
  • Doppelt verwendete Artikelnummern werden ignoriert, Artikel werden nicht angezeigt
  • Keine Sonderzeichen wie Kommas, & und #
  • Keine Umlaute wie ö, ä, ü

Weitere Pflichtinformationen sind:

  • Klassifizierung (eClass 5.1.4)
  • Kurzbeschreibung
  • Langbeschreibung
  • Bestelleinheit
  • Artikel-Nettopreis
  • Preismenge
  • Währung
  • Steuer
  • Preistyp (net_list)
  • Produktgruppe
  • Bilder
  • Bei gefahrenstoffkennzeichnungspflichtigen Produkten: Hinterlegung eines Sicherheitsdatenblattes

Welche Schritte sind beim Onboarding zu beachten?

mercateo online shop
App Verwaltung im Unite Dashboard
  • Schritt 3: Neue App anlegen. Damit ist die Einrichtung des Mercateo-Shop gemeint. Unite fragt die folgenden Parameter ab:
    • Mercateo Procurement Portal: Verkauf der Artikel über den E-Marktplatz, nach Freischaltung durch Kunden.
    • Alle anderen E-Procurement-Systeme (SAP Ariba, BeNeering, Integra, DIG). Alternativ ist es möglich Produkte über den Mercateo-Shop in E-Procurement-Systemen zu verkaufen. Dies ist für Lieferanten die professionell E-Business betreiben eine interessante Option.
    • Kommissionsgeschäft Plus: In diesem Modell (Single Creditor) übernimmt Mercateo Unite die Rechnungsstellung an den Kunden.
    • Bestellweiterleitung: Diese Option steht für das 1:1 Geschäft und die direkte Rechnungsstellung an den Kunden. Die Bestellung wird als PDF an eine bestimmte E-Mail-Adresse gesandt oder automatisiert via EDI im ERP-System (Warenwirtschaft) des Lieferanten verarbeitet.
    • Automatische Freischaltung: Dein Kunde aktiviert den Mercateo-Shop und kann sofort eine Bestellung auslösen.
    • Manuelle Freischaltung: Dein Kunde aktiviert den Shop und kann diesen nach deiner Freischaltung nutzen.
  • Schritt 4: Button „Business-Shop“ anlegen drücken
  • Schritt 5: Nun gilt es die Informationen in der „App Verwaltung“ auszufüllen:
    • Allgemeine Informationen wie Kontaktdaten und Kategorien
    • Landingpage
      • Informationen zu Ihrem Angebot
      • Vorteile
      • Auszeichnungen
      • Zusätzliche Bilder
      • Topseller
      • Hauptkategorien
mercateo online shop
App Verwaltung des Business-Shop (Mercateo-Shop)
  • Schritt 6: Zur Prüfung geben. Nach der Prüfung durch Unite werden die Zugangsdaten zum sFTP-Server bereitgestellt.
  • Schritt 7: Katalog (BMEcat 1.2 oder als csv-Datei) hochgeladen
  • Schritt 8: Mercateo übernimmt die Konfiguration und gibt dir über eine Info-Mail über den erfolgreichen Abschluss bescheid
mercateo online shop
Beispiel der Landingpage von Jungheinrich aus dem Unite-Netzwerk – Sicht des Kunden

Was ist bei der Katalogerstellung zu beachten?

Im Mercateo-Shop können zwei unterschiedliche Katalogformate verwendet werden. Entweder verwendet du den Katalogstandard BMECat 1.2 oder ein csv-Template.

BMEcat 1.2

mercateo online shop

Csv-Template

Was ist bei der Übermittlung des Lagerbestands zu beachten?

Vorweg ist zu sagen das der Lagerbestand für den Verkauf über den Mercateo-Shop nicht notwendig ist. Zum Start kann ohne Übermittlung des Lagerbestands gestartet werden.

Für die Übermittlung des Lagerbestandes gibt Unite ein csv-Template vor. In der ersten „Spalte“ steht die Supplier_Aid (Artikelnummer) und in der zweiten „Spalte“ die Quantity (Menge). Diese Datei wird auf einem FTP-Server hochgeladen und sollte mindestens einmal täglich und maximal alle 30 Minuten aktualisiert werden.

Beispieldatei für den Lagerbestand

SUPPLIER_AID;QUANTITY
00010151;7
00010169;18
00010452;4
00010482;0
00010591;4
00010593;7
00010649;30

Welche weiteren Automatisierungs-Optionen sind vorhanden?

Neben den Produktdatenuploads als BMEcat und der Lagerbestände können noch folgende Informationen automatisiert werden. Für jeden einzelnen Punkt gibt es ein eigenes csv-Template mit entsprechenden Logiken. Der Upload erfolgt über FTP-Server.

  • Konditionen (Preislisten)
  • Sichtbarkeit des Sortimentes (Whitelist)
  • Zolltarifnummern
  • Retouren-Konditionen

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Diese Vorteile biete ich:

  • Über 10-Jahre Erfahrung beim Onboarding von Lieferanten bei Mercateo Unite
  • Analyse, Entwicklung, Implementierung und Training
  • Entwicklung einer praxistauglichen Strategie für digitale Kanäle
Autor

Fazit

Der Mercateo-Shop ist potenzieller Vertriebskanal für C-Teile-Lieferanten. Vor allem für solche die auf eigene Rechnung in einem 1:1 Verhältnis mit ihren Kunden zusammenarbeiten möchten. Für die Entscheidung diesen Vertriebskanal aufzubauen, empfehle ich dir deine Zielkunden anzusehen, die Produktdatenqualität zu bewerten, Investment in die Infrastruktur (z.B. automatische Übermittlung der Lagerbestände) zu prüfen, BMEcat Erstellung zu klären und die Preisgestaltung zu diskutieren.

Der Verkauf über den Mercateo-Shop ist für Lieferanten interessant, die eine bekannte Marke haben, eine Nische besetzten oder einige Bestandskunden kennen, die bereits das Mercateo Procurement Portal nutzen.

Unabhängig wie nun deine Entscheidung ausfällt, es lohnt sich eine strategische Haltung zu Mercateo Unite zu entwickeln. Denn aktuell gehört dieser E-Marktplatz zu den etablierten Spielern im B2B Markt.

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ – häufig gestellte Fragen

Was ist der Mercateo-Shop?

Der offizielle Name lautet “Business-Shop“ und ist ein Bestandteil des Mercateo Procurement Portals. Lieferanten, die einen Business Shop anbieten, verkaufen im eigenen Namen an den Kunden.

Was ist der Business-Shop?

Der Business-Shop ist ein Bestandteil des Mercateo Procurement Portals. Lieferanten die einen Business-Shop anbieten, verkaufen im eigenen Namen an den Kunden.

Was ist der Unterschied zwischen dem Business-Shop Plus und dem Business-Shop?

Der Business-Shop und Business-Shop Plus sind zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle. Diese unterscheiden sich in den Kosten und in der Funktionsweise. Im Business-Shop Plus kann der Lieferant ein kundenspezifisches Sortiment umsetzen. Diese Option gibt es beim Business-Shop nicht. Dort gibt es ein Standard-Sortiment auf das alle Kunden die diesen „Shop“ freischalten zugreifen.

Quellen

Wer oder was ist simple system und lohnt es sich über diesen Marktplatz zu verkaufen? Antworten habe ich dir in diesem Beitrag zusammengefasst.

Zusammenfassung

  • Simple system wird 2000 gegründet    
  • Gesellschaften waren Kaiser + Kraft (Betriebsausstattung), Hoffmann (Werkzeuge), Hagemeyer (Elektro)
  • Heute agiert dieser B2B-Marktplatz neutral, als unabhängige Tochterfirma der Hoffmann Group
  • Simple system versteht sich als Optimierer der Prozesse zwischen Einkaufsorganisationen und Lieferanten
  • Fokus und Kundennutzen ist die Harmonisierung und Automatisierung von Einkaufsprozessen
  • Der Verkauf über simple system lohnt sich für Lieferanten, deren Stammkunden diesen Marktplatz nutzen
  • Lieferanten können die Bestellprozesse automatisieren und sparen wertvolle Zeit im Backoffice

2000: simple system wird gegründet

Im Jahr 2000 wird George W. Bush wird zum Präsidenten der USA gewählt, an der Börse platzt die Spekulationsblase „Dotcom-Blase“ rund um Unternehmen aus der New Economy und die Musik hören über MP3-Player startet seinen Siegeszug. In diesem Jahr gründen Kaiser + Kraft (Betriebsausstattung), Hoffmann (Werkzeuge), Hagemeyer (Elektro) und Keller und Kalmbach (Verbindungstechnik) den Marktplatz simple system. Ziel ist es den Einkaufsprozess einheitlich über schlanke Prozesse abzubilden. Die Aufgaben Vertrieb, Marketing, Buchhaltung werden zwischen den Gesellschaftern aufgeteilt. So entsteht eine schlanke Kostenstruktur und das organische Wachstum startet

Das Geschäftsmodell von simple system

Nach 21 Jahren übernimmt die Hoffmann SE (Hoffmann Werkzeuge) simple system als Tochtergesellschaft. Der Wert „Neutralität“ wird bei simple system großgeschrieben. Daher wird viel Wert auf die organisatorische Unabhängigkeit gelegt. Auf dieser Grundlage wird das Team weiter ausgebaut und die Entwicklung einer neuen völligen Plattform gestartet.  Das Geschäftsmodell sieht wie folgt aus:

  • Wer – Zielkunden: Unternehmen aus Industrie, die eine Einkaufsplattform mit hoher Nutzerfreundlichkeit suchen. Einen großen Wert auf eine 1:1 Beziehung zu seinen Lieferanten legt und geringe Implementierungskosten fokussiert.
  • Was – Nutzenversprechen: Vereinfachung des Einkaufes von C-Teilen auf einer Plattform. C-Teile (auch C-Artikel genannt) sind Produkte mit kleinem Wert die in der Beschaffung viel Zeit erfordern (Hohe Prozesskosten). Integration der kundeneigenen Lieferanten, Artikel und Prozesse.
  • Wie – Wertschöpfungskette:
    • Prozessoptimierung Einkauf: Der Einkaufsprozess wird harmonisiert und Maverick-Buying reduziert. Maverick Buying beschreibt das Einkaufen von Teams ohne den Einkauf mit einzubeziehen.  Klare Sortimentsgestaltung, hohe Nutzerfreundlichkeit für Bedarfsträger und Genehmigungsprozesse reduzieren operative Tätigkeiten im Einkauf enorm. Bedarfsträger sind Mitarbeiter die die Forderung nach Produkten zu Erledigung von Aufgaben haben.
    • Prozessoptimierung Lieferant: Als Lieferant können mit einem Standardsortiment viele Kunden bedient werden. Die Preise werden separat, je nach Kundenvereinbarung, dem jeweiligen Kundenaccount automatisiert zugeordnet. Zudem können die Bestellungen automatisiert in das eigene ERP-System (Warenwirtschaft) eingespielt werden und somit entfällt der manuelle Aufwand für den Kundenservice.
  • Wert – Ertragsmechanik: Grundsätzlich ist simple system für einkaufende Unternehmen kostenfrei. Wer das System in sein ERP-System (Warenwirtschaft) verknüpfen möchte kann eine Schnittstelle erwerben. Der Lieferant zahlt einen Anteil von seinem getätigten Umsatz.
Geschäftsmodelle beschreiben

Politik und Zahlen

In den ersten Jahren haben sich die Gesellschafter ein Veto-Recht für Lieferantenanfragen die in Konkurrenz standen vorbehalten. Da dies immer wieder Diskussion mit Kunden war und dem Nutzenversprechen im Wege stand, wurde diese Klausel aufgehoben. Zudem ist es für simple system „Neutralität“ ein hohes Gut geworden. Auf dieser Basis konnte sich dieser Marktplatz weiterentwickeln:

  • 80 Mio. Artikel
  • 40 Warengruppen
  • 1.500 Kunden
  • 850 Lieferanten
  • 40 Mitarbeiter
  • Zu den Top-Lieferanten gehören
    • Würth
    • HoffmannRS
    • Components
    • Sonepar
    • Uvex
    • Kroschke
    • Conrad
    • Weitere öffentliche Lieferanten siehe hier

Als Lieferant über simple system verkaufen

Aus meinen 16 Jahren Erfahrung im Vertrieb und Kontakt zu simple system sollten folgende Punkte bewertet werden:

  • Haben wir Stammkunden, die simple system nutzen? Hinweis: Simple system hat den Fokus auf Prozessoptimierung und nicht den Vertrieb.
  • Gibt es ein Standardsortiment und verhandelte Preise mit meinem Kunden?
  • Liegen vernünftige Produktdaten vor und können diese als BMEcat zur Verfügung gestellt werden?
  • Steigert die Nutzung von simple system die Kundenbindung? Meine Erfahrung: Klares Ja, wenn der Kunde von einem Online-Shop kommt. Und auf simple system die Produkte schnell findet und sich über die reibungslosen Folgeprozesse (fristgerechte Anlieferung), Kundenservice, und reibungslosen Rechnungsprozess erfreut.
  • Können wir wirtschaftlich verkaufen nach Betrachtung der Kosten für Datenbeschaffung, BMEcat Erzeugung, Umsatzgebühr an simple system? Hinweis: Die Skalierung und Kosteneinsparung steigen durch jeden weiteren Kunden. Daraus leitet sich folgende Frage ab:
  • Kann ich weiter Kunden über simple system ansprechen oder gewinnen?
  • Wie organisieren wir die Bearbeitung des Marktplatzes intern?

Dein Unternehmen möchte den Verkauf über simple system bewerten? Wichtig ist zu klären, welche Aufgaben zu erledigen und Produktdaten benötigt werden.

Dazu habe ich einen kostenfreien Analyse-Fragebogen entwickelt. Als Ergebnis bekommst du eine PDF-Zusammenfassung mit deiner IST-Situation + Handlungsempfehlungen für den Upload eines BMEcat.

Autor

Fazit – Lohnt sich der Verkauf über simple system?

Der Marktplatz simple system steht für die Prozessoptimierung von Beschaffungsprozessen bei Industrieunternehmen und seinen Lieferanten. Durch die Kombination von Standardsortiment und kundenspezifischen Preisen kann mit wenig Aufwand ein großer Nutzen gezogen werden. Vorausgesetzt, du schafft es als Lieferant mehrere Kunden über diese Plattform zu bedienen. Der Schlüssel zu reibungslosen Prozessen ist die Datenqualität und die damit verbundene schnelle Auffindbarkeit der Produkte. Dazu ist es notwendig einen BMEcat (elektronisches Katalogformat) erstellen zu können. Der Nutzen kann durch die automatisierte Einspielung der Bestellung gesteigert werden, da dadurch das Team im Backoffice entlastet wird. Durch den intelligenten Einsatz von simple system kombiniert mit reibungslosen Folgeprozesse steigert dein Unternehmen Kundenbindung!

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Welche Voraussetzung stellt simple system an Lieferanten?

Als Lieferant gelten neben dem elektronischen Katalogformat BMEcat für die Listung der Produktdaten folgende Voraussetzung: Registrierung bei simple system, Entscheidung ob im öffentlichen oder/und geschlossenen Bereich verkauft werden soll, Logos, AGBs und Mediadaten.

Was macht simple system?

Simple system hilft Einkaufsorganisationen die Beschaffung von C-Artikeln zu optimieren und schafft schlanke Prozesse zwischen kaufenden und verkaufenden Unternehmen. Somit gehört simple system zu den elektronischen Marktplätzen im Geschäftskunden-Bereich.

Was ist der Unterschied zwischen öffentlichen und geschlossenen Bereich?

Im öffentlichen Bereich wird im 1:n Verhältnis verkauft. Mit einem einheitlichen Sortiment und marktüblichen Preisen. Beim geschlossenen Bereich wird im 1:1 Verhältnis verkauft. Dort wird auf kundenindividuelle Preise und bei Bedarf auf kundenindividuelle Sortimente zurückgegriffen.

Wie viele Lieferanten verkaufen über simple system?

Stand Januar 2024: 850 Lieferanten, darunter: Würth, Hoffmann Group, RS Components, Sonepar, Uvex, Kroschke, Conrad.

Wie viele Kunden nutzen simple system für den elektronischen Einkauf?

Stand Januar 2024: 1.500 Kunden, darunter: WILKA Schließtechnik, Vulkan, Hartmann Valves, DODUCO GmbH, Memminger-IRO GmbH, KTR Systems.

Quellen

Dein langjähriger Kunde möchte mit dir über Onventis zusammenarbeiten. Das Ziel von Onventis ist, Einkaufsprozesse zu optimieren und Transparenz in der Beschaffung zu erhalten. Dieser Artikel zeigt dir den Nutzen für deinen Kunden und wie du mit ihm effektiv zusammenarbeiten kannst.

Wer oder was ist Onventis?

Onventis wurde im Jahr 2000 in Stuttgart gegründet. Unternehmensziel ist es Organisationen dabei zu helfen, ihre Beschaffungsprozesse zu optimieren. Durch die Nutzung dieses Systems können Kunden Zeit und Kosten sparen. Solche Lösungen werden auch als E-Procurement-System bezeichnet. Zu den Mitbewerbern gehören coupa, sap ariba oder proactis. Solche Systeme sind speziell auf die Aufgaben des modernen Einkaufs abgestimmt. Das System unterstützt bei der Lieferantenauswahl, Abstimmung von Rahmenverträgen, Abwicklung des Beschaffungsprozesses und beim Lieferantenmanagement. Zu den Kunden die Onventis nutzen gehören Eberspächer, frischli, Schott, techem oder caterpillar.

Weshalb entscheiden sich Einkaufsorganisationen für Onventis?

Einer der größten Vorteile von Onventis ist die Benutzerfreundlichkeit der Plattform. Dies hilft Mitarbeitern schnell den richtigen Artikel zu beschaffen und Einkäufern einfach an die gewünschten Informationen zu gelangen. Damit wird der Einkaufsprozess optimiert und unnötige manuelle Tätigkeiten reduziert. Dies bestätigt auch Michael Wlodarski, Director Process Management & eProcurement, von der SCHOTT AG:

„Vor allem die einfache Bedienbarkeit und die internationale Verfügbarkeit sind überzeugende Argumente für den Einsatz von Onventis an 26 Schott-Standorten in 13 Ländern.“

Ein weiterer Vorteil ist, dass Onventis alle Module in einer Plattform integriert hat. Somit greift der Einkauf für den Bestellprozess wie das Rechnungswesen für die Rechnungsabwicklung auf das gleiche System zu. Damit spart sich der Kunde Schnittstellen und somit Tests zu anderen IT-Systemen. Zudem bietet das System auch eine praktikable Option, Dienstleistungsaufträge abzuwickeln. Dienstleistungen einzukaufen ist in vielen Unternehmen eine große Herausforderung.

Was ist das Onventis Supplier Portal?

Als Lieferant kannst du im Supplier Portal all deine Kunden einsehen. Bei Klick auf den jeweiligen Kunden sind weitere Optionen verfügbar, wie zum Beispiel Artikel mittels eines BMEcat zu listen. Der BMEcat ist ein branchenübergreifender Standard zum Hochladen von Produktinformationen.

Onventis Bestellsystem
Onventis supplier portal

Wie liste ich Artikel?

Onventis bietet verschiedene Möglichkeiten an, Produktinformationen hochzuladen. Meine Empfehlung ist die gewünschten Optionen vorab mit dem Kunden zu klären. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von elektronischen Katalogen. Es wird zwischen statischen und dynamischen Katalogen entschieden. Statische Kataloge müssen bei jeder Änderung z.B. von Preisen oder Artikeln neu hochgeladen werden. Dazu bietet Onventis das Format BMEcat an und die Option eine Excel-Datei hochzuladen. Je nach Dateigröße können die Dateien entweder über die Web-Oberfläche oder über einen FTP-Server hochgeladen werden.

Onventis Bestellsystem BIZCon Job
Quelle: Onventis – Katalog Upload in Onventis

Dynamische Kataloge aktualisieren den Inhalt automatisch. Oftmals wird darüber auch die Lagerhaltigkeit dargestellt oder konfigurierbare Produkte angeboten. Damit entfallen nach einmaligem Onboarding weitere Aufwände für die Katalogpflege. Nachteil ist, dass dein Kunde dich explizit als Lieferanten auswählen muss und die Artikel nicht über die übergreifende Suche findet. Um diesen Nachteil zu neutralisieren gibt es Lösungsansätze, die jedoch den Rahmen dieses Blogartikels überschreiten würden. Das Katalogformat folgt dem OCI-Standard. OCI steht für open catalog interface und ist eine „Schnittstelle“ für Produktinformationen, die von SAP entwickelt wurde.

Nachdem nun die Katalogart und weitere Details wie Sortimentsumfang mit deinem Kunden geklärt ist, kann es mit der Kommunikation weitergehen. Also dem Austausch von Bestellungen oder Rechnungen.

Wie kann ich Bestellung, Auftragsbestätigung und Rechnung mit meinem Kunden austauschen?

Dein Kunde ist glücklich. Die Artikel haben super Bilder, gute Preise und hilfreiche Beschreibungen für den Mitarbeiter. Nun kann es an die Kommunikation gehen. Auch hier gibt es zwei Optionen. Zum einen kann dies über das WEB-Portal von Onventis manuell abgeholt bzw. via PDF ausgetauscht werden. Fachleute sagen dazu WEB-EDI. Oder die Nachrichten werden via EDI ausgetauscht. Unter EDI versteht man den elektronischen und automatisierten Austausch von Dokumenten.

➡️ Der automatisierte Austausch von Geschäftsdokumente zwischen Lieferanten und Kunde wird als EDI bezeichnet. Durch kurzfristigen Informationsaustausch können Unternehmensabläufe optimiert werden. Prozesskosteneinsparung und die Optimierung von Abläufen sind die Folge.

Im Sinne der Prozessoptimierung fällt die Entscheidung auf EDI. In diesem Fall kann folgende Nachrichtenarten umsetzen:

  • Auftrag
  • Auftragsbestätigung
  • Auftragsänderung
  • Lieferavis
  • Rechnung

Wie im Katalogumfeld gilt es hier in die jeweiligen Nachrichten mit deinem Kunden abzustimmen. Nehmen wir an, dass die Finanzbuchhaltung deines Kunden für die Rechnungsabwicklung ein anderes System nutzt. In diesem Fall gilt es die den Rechnungsaustausch getrennt von Onventis zu klären.

Was kostet Onventis für Lieferanten?

Bisher bin ich davon ausgegangen, dass zu deinem Kunden eine enge Beziehung und genügend Umsatz erzielt werden. Onventis setzt dafür die Schwelle auf 35.000 €. Nun gilt es zu prüfen, ob die Zusammenarbeit wirtschaftlich ist. Damit du dies vorab ohne Angebot von Onventis grob einschätzen kannst, habe ich hier ein paar Zahlen zusammengetragen.

Parameter wie Umsatzgröße oder Umsetzung im Testsystem verändern die Preisgestaltung. Für einen Katalogupload durch Onventis fallen ca. 500 € netto an. Erfolgt der Upload auf seitens des Lieferanten über einen SFTP-Account fallen ca. 950 € netto einmalig für die Einrichtung ein. Sollte ein dynamischer Katalog (z.B. OCI 4.0) implementier werden, kann mit ca. 600 € netto kalkuliert werden.

Im Falle des elektronischen Datenaustausches via EDI fallen pro Nachricht ca. 900 € netto an. Zudem kommt noch eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Schnittstelle hinzu.

Kosten können gespart werden, wenn der Kunde den EDI-Auftrag selbst einrichtet. Dazu ist die Übermittlungsart von PDF auf OpenTRANS 1.0 zu ändern. Dann fehlt noch Änderung der E-Mail-Adresse. Damit die EDI-Bestellung direkt an das „IT-System“ des Lieferanten geht.

Welche EDI-Optionen bietet Onventis an?

Für die Implementierung des elektronischen Datenaustausches (EDI) sind noch ein paar Rahmenbedingungen zu beachten. Dazu gehört das Format wie der Übertragungsweg. Sollte diese nicht bekannt sein, frage deine Kollegen aus dem IT-Bereich.

Du suchst nach kompetenter Unterstützung beim Onboarding?

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  • Über 10-Jahre Erfahrung beim Onboarding von Produktdaten und EDI
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  • Inhouse Training für deinen Kundenservice oder Vertrieb
Autor

Fazit – Onventis ein nutzerfreundliches E-Procurement-System

Onventis ist ein führendes E-Procurement-System made in Germany. Das Stuttgarter Unternehmen setzt auf eine hohe Benutzerfreundlichkeit ihres Systems. Für Lieferanten steht das Onventis supplier portal zur Verfügung. Darüber erhält der Lieferant einen schnellen Überblick über alle verknüpften Kunden. Es ist möglich den jeweiligen Kunden auszuwählen und offene Aufgaben wie z.B. den Upload eines BMEcat vorzunehmen. Dabei fallen Kosten an, wenn der Katalog eine gewisse Dateigröße überschreitet und ein SFTP-Server genutzt werden muss. Für Lieferanten mit vielen Kunden über Onventis lohnt sich auch die Umsetzung des elektronischen Datenaustausches via EDI. Bei der automatisierten Verarbeitung von Bestellungen und dem automatischen Versand von Rechnungen steigern die Effizienz der Auftragsabwicklung. Mit Onventis hast du als Lieferant einen Kompetenten Partner an deiner Seite der weiß, was er kann. Mein Tipp zum Schluss: Definiere mit dem Kunden den gewünschten Umfang wie Art der Artikellistung und Umsetzung von EDI Nachrichten um auf der Basis die Leistung via Onventis Shop zu bestellen!

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ – Haufig gestellte Fragen

Was ist Onventis?

Onventis ist Anbieter eines E-Procurement-System. Das System unterstützt bei der Lieferantenauswahl, Abstimmung von Rahmenverträgen, Abwicklung des Beschaffungsprozesses und beim Lieferantenmanagement. Damit kann der Beschaffungsprozess optimiert werden, Kosten eingespart und die Transparenz im Einkauf gesteigert werden.

Welche Kunden verwenden Onventis?

Zu den Kunden gehören: Eberspächer, frischli, Schott, techem, Caterpillar

Was kostet Onventis für Lieferanten?

Dies kommt auf diverse Parameter wie Projektumfang, Umsatzgröße, oder Umsetzung im Testsystem an. Folgende Werte sind für eine grobe Einschätzung gedacht. Für einen Katalogupload (BMEcat) durch Onventis fallen ca. 500 € netto an. Erfolgt der Upload auf seitens des Lieferanten über einen SFTP-Account fallen ca. 950 € netto einmalig für die Einrichtung ein. Im Falle des elektronischen Datenaustausches via EDI fallen pro Nachricht ca. 900 € netto an. Zudem kommt noch eine monatliche Gebühr für die Nutzung der Schnittstelle hinzu.

Was ist das Onventis supplier portal?

Als Lieferant kannst du im Supplier Portal all deine Kunden einsehen. Bei Klick auf den jeweiligen Kunden sind weitere Optionen verfügbar wie die Artikellistung, Einsehen von Bestellungen oder Abgabe von Angeboten.

Welche Lieferanten nutzen das Onventis supplier portal?

Das Onventis supplier portal ist vor allem für Lieferanten gedacht, die mehrere Kunden über Onventis beliefern. Dazu gehören Anbieter wie Hahn + Kolb, Kaiser + Kraft, Sonepar, Haufe, Uvex oder Staples.

Quellen

Häufen sich folgende Anfragen von deinen Kunden?

  • „Bitte listen Sie die verhandelten Artikel auf SAP Ariba.“
  • „Bitte bestätigen Sie unserer Bestellungen über das Ariba Business Network.“
  • Oder „Bitte beantworten Sie die Lieferantenselbstauskunft auf Ariba.“

Du fragst dich, was es mit SAP Ariba und mit dem Business Network auf sich hat? Dann ist dieser Blogbeitrag genau der richtige für dich!

Was ist SAP Ariba?

SAP Ariba ist eine cloudbasierte Beschaffungssoftware. SAP kaufte dieses Unternehmen im Jahr 2012 für 3,3 Mrd. Euro (laut Handelsblatt). Mit 4,1 Millionen Unternehmen gehört SAP Ariba zu den führenden Einkaufssystemen. Über dieses System ist die Steuerung der gesamten Einkaufsdisziplinen möglich. Daher ermöglicht diese Lösung die Steuerung von Einkaufsprozesse, das Lieferantenmanagement, Abwicklung von Ausschreibungen, Vertragsmanagement, elektronische Beschaffung wie den Austausch von elektronischen Nachrichten (EDI) vom Auftrag bis zur Rechnungsstellung und Vertragsmanagement. Diese Software soll Unternehmen helfen, ihre Einkaufseffizienz zu verbessern und Kosten zu senken.

Welche Einkaufsorganisationen setzen SAP Ariba ein?

SAP Ariba wird von einer Vielzahl von Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen genutzt. Einige Beispiele sind:

  • General Electric
  • Hilti
  • Nestlé
  • Coca-Cola
  • Honeywell
  • 3M
  • Deutsche Bank
  • Siemens
  • Lufthansa
  • Philips

Welche Vorteile bieten die Funktionen in SAP Ariba?

SAP Ariba wurde entwickelt, um die Beziehung zwischen Einkaufsorganisationen und deren Lieferanten zu gestalten. Daraus ergeben sich folgende Vorteile:

Vorteile für Einkaufsorganisationen

  • Effizienzsteigerung durch automatisierte Prozesse wie elektronische Rechnungsstellung und Vertragsmanagement
  • Kosteneinsparungen durch die Nutzung von Sourcing-Tools, die das direkte Kommunizieren und Verhandeln mit Lieferanten ermöglichen
  • Verbesserung der Transparenz und Nachverfolgbarkeit von Bestellungen und Lieferungen
  • Risikominimierung von Lieferausfällen und Qualitätsproblemen, indem man die Leistung von Lieferanten überwacht und bewertet

Vorteile für Lieferanten

  • Erhöhung der Sichtbarkeit und Gewinnung von Neukunden
  • Automatisierung von Prozessen mittels elektronischen Datenaustausches (EDI). Aufträge, Auftragsbestätigungen und Rechnungen können automatisiert und ohne manuellen Eingriff abgewickelt werden
  • Überwachung der erbrachten Leistung und Sicherstellung der Zufriedenheit von Kunden

Was genau ist da SAP Ariba Business Network?

Das Ariba Business Network ist ein Online-Marktplatz und Geschäftsplattform. Diese Lösung ermöglicht es Unternehmen, elektronisch Geschäfte miteinander durchzuführen und dabei ihre Einkaufs- und Lieferantenprozesse zu optimieren.

Module des Ariba Business Netzwerkes

Das Ariba Business Network bietet eine Reihe von Modulen:

Ariba Discovery: Dieses Modul ermöglicht es Kunden nach spezifischen Anforderungen passende Lieferanten zu finden. Mittels Aufforderungen zur Angebotsabgabe, den sogenannten RFPs (Request for Proposal) oder RFIs (Request for Information), wird dieser Prozess strukturiert abgebildet. Der Kunde hat die Möglichkeit, einen digitalen Fragebogen an viele passende Lieferanten zu senden. Damit sinkt der Aufwand für die Lieferantensuche und der aufwendige Vergleich der Antworten in Excel. Für Lieferanten besteht ebenfalls die Möglichkeit, passende Kunden für Ihre Angebotsportfolio zu finden.

Ariba Proposals and Questionnairies: Dieses Modul wird für das Onboarding von Lieferanten oder Einholen von geschäftskritischen Informationen genutzt. Diese Funktion trägt zur Automatisierung des Beschaffungsprozesses bei, verbessert die Kommunikation zwischen Kunden und Lieferanten.

Ariba Contract Management: Dieses Modul machte es möglich Verträge zu verwalten. Dazu gehört die Initiierung, Erstellung, Bearbeitung, Verhandlung oder auch die Genehmigung. Damit ist es möglich, dass Kunden und Lieferanten gemeinsam an Vertragsbedingungen arbeiten. Diese Funktion trägt dazu bei, den Vertragsverwaltungsprozess zu rationalisieren, die Kommunikation zwischen Kunden und Lieferanten zu verbessern und Verzögerungen zu reduzieren. Darüber hinaus können Kunden und Lieferanten Zeit und Geld sparen, da weniger Papierdokumente ausgetauscht werden müssen.

Wie können Artikel bei SAP Ariba gelistet werden?

Um Artikel auf SAP Ariba zu listen, sind folgende Schritte nötig. Ziel ist einen Katalog im Ariba cif-Format als Exceldatei oder als punchout cXML zu erstellen und hochzuladen.

  1. Registriere dich als Lieferant auf im SAP Ariba Business Network
  2. Melden dich unter dem Ariba Network-Konto an und navigiere zum Bereich „Katalogverwaltung“
  3. Liste die Artikel über das mit dem Kunden vereinbarte Katalogformat. Als Optionen stehen im Regelfall das CIF-Format, punchout cXML oder Excel zur Verfügung
  4. Bevor du der Katalog Klicke auf „Neuen Katalog erstellen“ und gebe die erforderlichen Informationen ein, wie z.B. den Katalogtitel, die Sprache und die Währung
  5. veröffentlichst, solltest du diesen auf Vollständigkeit überprüfen. Sobald der Katalog veröffentlicht wurde, ist dieser für den Kunden sichtbar
  6. Nach Freigabe des Kataloges auf Kundenseite wird dieser auch für die Bedarfsträger sichtbar. Bedarfsträger sind Mitarbeiter, die die Artikel über SAP Ariba bestellen

Diese Schritte stellen ein grundsätzliches Vorgehen vor. Je nach Version und Einstellungen des Kunden können diese unterschiedlich sein.

Startsteite sap portal
Dashboard von SAP Ariba

Was ist das Ariba CIF-Format?

Das Ariba CIF-Format ist eine Dateistruktur für den Austausch von Artikeldaten, das von SAP Ariba entwickelt wurde. Über diese Datei ist die Listung der Artikel auf Kundenebene möglich. Der große Vorteil ist, dass über diesen Weg Preise, Materialnummern und Mengeneinheiten im Kundensystem wie beim Lieferanten übereinstimmen. Somit wird eine schnelle und fehlerfreie Verarbeitung von Bestellungen gewährleistet. Das gleiche Ergebnis erreicht man auch über die anderen beiden Formate Excel oder punchout cXML.

Autor

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  • Mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis Artikeldaten auf SAP Ariba hochladen
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Was kostet Ariba für den Lieferanten?

Als Lieferant besteht die Möglichkeit, ein kostenfreies Standardkonto zu beantragen. Darüber hinaus besteht die Upgrade-Option auf ein Unternehmenskonto. Die Unterschiede zeigt die folgende Grafik:

kontos auf sap ariba
Unterschied zwischen Standard- und Unternehmenskonto | Quelle: SAP Ariba

Die spezifischen Kosten im Unternehmenskonto unterscheiden sich nach den Dokumenten, die über das Portal ausgetauscht werden. Dazu gehören alle Bestellungen oder auch Rechnungen. In vier Levels von Bronze bis Platinum erfolgt die jeweilige Einstufung des Lieferanten-Kontos.

sap ariba business network mitgliedschaften
Die möglichen Abonnements nach Anzahl der Geschäftsdokumente | Quelle: SAP Ariba

Fazit

SAP Ariba gehört mit den Nutzern aus 4,1 Millionen Unternehmen zu den führenden Einkaufssystemen. Der Fokus ist die Kommunikation zwischen Kunde und Lieferant in der gesamten Einkaufswertschöpfung. Kunden können passende Lieferanten finden, über Ausschreibungen Geschäftsbeziehungen starten oder bestehende Lieferanten ins digitale Vertragsmanagement integrieren.

SAP ist der mit Abstand führende Anbieter für Warenwirtschaftssysteme (ERP-Systeme). Wenn nun die Einkaufsprozesse optimiert werden sollen, liegt der Einsatz von SAP Ariba nahe. Hauptgründe dafür ist die „einfache“ Integration in das ERP-System von SAP. Damit versprechen sich viele Unternehmen eine schnelle Implementierung und reibungslose Schnittstellen. Daher gehe ich davon aus, dass die Bedeutung von SAP Ariba in den nächsten Jahren deutlich zunehmen wird. Es lohnt sich, sich mit diesem Anbieter zu beschäftigen und den Automatisierungsgrad zu steigern.

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ – Häufige gestellte Fragen

Was ist das SAP Ariba Business Network?

Das Ariba Business Network verbindet Unternehmen auf der ganzen Welt, es ermöglicht es Unternehmen, ihre Einkaufsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken und die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu verbessern.

Was kostet Ariba für den Lieferanten?

Die Kosten richten sich nach Art des Kontos (Standard- oder Unternehmenskonto). Im Unternehmenskonto wird nach der Anzahl der ausgetauschten Dokumente eine transaktionsgebundene Gebühr erhoben.

Was ist das Ariba CIF-Format?

Das Ariba CIF-Format ist eine Dateistruktur für den Austausch von Artikeldaten, das von SAP Ariba entwickelt wurde. Über diese Datei ist die Listung der Artikel auf Kundenebene möglich.

Ist SAP Ariba ein ERP-System?

Nein, Ariba ist ein cloudbasiertes Einkaufssystem. Ein ERP-System (dt. Warenwirtschaftssystem) wird für die Planung und Steuerung von Ressourcen genutzt. D.h. die Koordination von Fertigungs- oder Logistikprozessen. SAP Ariba ist auf die gesamte Wertschöpfungskette des Einkaufs ausgerichtet und kann mit ERP-System verknüpft werden.

Welche Unternehmen nutzen SAP Ariba?

SAP Ariba wird von 4,1 Millionen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen genutzt. Einige Beispiele sind:
 General Electric, Hilti, Nestlé, Coca-Cola, Honeywell, 3M, Deutsche Bank, Siemens, Lufthansa, Philips

Quellen

„Wir führen coupa ein und möchten Sie bitten, Ihre Artikel hochzuladen!“ Kommt dir dieser Wunsch bekannt vor? Oder senden deine Kunden dir die Registrierungseinladung ohne Bescheid zu geben?  Beide Vorgehensweisen habe ich schon vielfach erlebt. Was dies für den Lieferanten bedeutet und was das coupa supplier portal ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Weshalb führt dein Kunde coupa ein?

Ein moderner Einkäufer kauft schon lange nicht mehr ein. Es geht vielmehr darum strategische Partnerschaften mit Lieferanten auszubauen, die Lieferketten zu steuern, Transparenz in die Ausgaben zu bringen und die Unternehmensstrategie in Punkto Nachhaltigkeit mit Lieferanten umzusetzen.

Um all diesen Aufgaben gerecht zu werden, gibt es Einkaufssysteme (E-Procurement Systeme), die von Technologie-Unternehmen entwickelt und angeboten werden. Coupa, aus San Mateo in Kalifornien, ist einer davon. Mitbewerber sind SAP Ariba, Ivalua oder auch Newtron, um ein paar zu nennen. Mit der Einführung von coupa hat die Einkäuferin wie der Einkäufer ebenfalls die Möglichkeit, „Guided Buying“ einzuführen. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter aus der Fachabteilung im Einkaufsprozess geführt wird und nur Lieferanten oder Sortimente nutzen kann, die freigegeben wurden. An dieser Stelle kommst du in deiner Rolle als Lieferant ins Spiel. Im nächsten Abschnitt erfährst du die Details zu deinen Optionen im coupa supplier portal.

➡️ Ein E-Procurement System hilft dabei Bestellungen bei favorisierten Lieferanten zu tätigen. Ohne eines solchen Systems ist die Gefahr von Maverick Buying groß. Also die Beschaffung von Artikeln ohne Rücksichtnahme auf bestehende Rahmenverträge. Dazu empfehle ich dir diesen Blogbeitrag: Was ist Maverick-Buying und welche Bedeutung hat es für den Einkauf?

Was ist das coupa supplier portal?

Das coupa supplier portal (CSP) oder auch Coupa Lieferantenportal genannt, ist der Bereich für Lieferanten, indem Kataloge bzw. Artikeldaten hochgeladen werden können. Zudem wird darüber der Prozess von Auftrag, über Auftragsbestätigung bis zur Rechnungsstellung abgebildet. Im coupa supplier portal kann der Lieferant zentral alle seine Kunden verwalten.

Coupa Lieferantenportal
Das coupa supplier portal

Wo kann ich Artikeldaten inkl. Preise hochladen?

Um Artikelinformationen bereitzustellen gibt es zwei Optionen bei coupa. In Option #1 ist es möglich ein Katalog-Template herunterzuladen, zu befüllen und wieder hochzuladen. Bei Option #2 kann ein sogenannter punchout catalog zur Verfügung gestellt werden. Bei dieser Option wählt der einkaufende Mitarbeiter (Bedarfsträger) den Lieferanten aus, springt auf dessen „Online Shop“ und nach dem Absenden des Warenkorbs werden die Artikel ins coupa System übertragen. Dort erfolgt dann die Kontierung und Freigabe der Bestellung durch den Kostenstellenverantwortlichen.

Option 1: Katalog-Template

Das Katalog-Template kann unter dem Menüpunkt Kataloge bzw. catalogs heruntergeladen werden. Ich empfehle immer im englischen Sprachkontext zu bleiben, da auch der Katalog im Sprachkontext der Plattform validiert wird.

staging plattform
Download und Upload des Excel Templates

Option 2: punchout catalog

Der punchout catalog kann mit Hilfe des Kunden bzw. dessen Dienstleisters implementiert werden. Dazu sind die Logindaten, SharedSecret etc. auszutauschen.

➡️ Dein Kunde hat die Möglichkeit, die Pflichtfelder des Excel-Templates zu individualisieren. Daher kann es sein, dass das Template eines anderen Kunden davon abweicht. Mein Tipp: Um zu standardisieren und zu automatisieren ist die Implementierung eines punchout catalogs zu empfehlen!

Wie erhalte ich künftig die Bestellungen?

Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist, dass die Bestellungen via Electronic Data Interchange (EDI) implementiert werden können. EDI steht für Nachrichten wie zum Beispiel Bestellungen, die automatisiert und ohne manuelle Nachbearbeitung in einem System (z.B. Warenwirtschaftssystem) angelegt werden können. Nun zu der schlechten Nachricht. Wenn deine Firma EDI nicht umsetzen kann, dann wird WEB-EDI auf dich zukommen. Während der Kunde auf seiner Seite automatisiert arbeiten kann, musst du dich als Lieferant im coupa supplier portal anmelden, um dort jede Bestellung manuell abzuholen.

➡️ Mehr zu WEB-EDI findest du im Beitrag: WEB-EDI vs. EDI > Der Kampf um die Skalierbarkeit

Der Folgeprozess: Von Auftragsbestätigung bis zur Rechnung.

Je nach Projektumfang deines Kunden kann es zur Forderung nach Auftragsbestätigungen oder Rechnungen kommen. In diesem Fall gibt es ebenfalls die beiden Optionen EDI oder WEB-EDI, wie zuvor bei den Bestellungen beschrieben. Im Falle der Rechnungen und dem Prozessweg WEB-EDI muss sich der Lieferant dort einloggen und in der Weboberfläche des coupa supplier portal die Daten entsprechend hinterlegen. Wie dies funktioniert, erfährst du im Helpcenter von coupa. Die Abkürzung zu den entsprechenden Videos findest du hier.

Du suchst nach kompetenter Unterstützung beim Onboarding?

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Autor

Management von mehreren Kunden über coupa

Im Lieferantenportal von coupa kannst du alle deine Kunden managen. Sobald der nächste Kunde eine Anfrage via E-Mail stellt, kann diese Anfrage mit dem bestehen Nutzer/Konto verknüpft werden. Sollte bereits ein weiteres Konto bestehen, kann dies zusammengeführt (Merge Accounts) werden. Somit kannst du alle Kunden über ein Konto pflegen und bearbeiten.

Fazit

In diesem Beitrag hast du erfahren, dass coupa einen großen Mehrwert bei der Unterstützung von Einkaufstätigkeiten liefern kann. Das Onboarding von Lieferanten ist notwendig, da solche Cloud basierten Einkaufssysteme ebenfalls für den Austausch von Artikeldaten und Nachrichten verwendet werden. Dies kann entweder über einen manuellen Upload eines Excel-Templates erfolgen oder über die Variante des punchout catalogs. Zu empfehlen ist der automatisierte Prozess des Bestellaustausches über EDI (Electronic Data Interchange). Wer dies nicht im Leistungsportfolio hat, kann manuell via WEB-EDI Bestellungen abholen bzw. Auftragsbestätigungen oder Rechnungen buchen. Wenn du mit coupa sofort starten möchtest, kannst du dich hier kostenfrei registrieren. Wir halten fest: Das coupa supplier portal ist nichts, wovor sich Lieferanten fürchten müssen!

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist Coupa?

Coupa ist ein elektronisches Einkaufssystem (E-Procurement System) das die Zusammenarbeit zwischen Kunde und vielen Lieferanten optimiert. Das System ist eine Cloud-Plattform für geschäftliche Ausgaben. Coupa unterstützt Einkäufer dabei die Einkaufsrichtlinien umzusetzen, Risikomanagement zu betreiben und Transparenz über Ausgaben zu erhalten.

Was ist das Coupa Lieferantenportal?

Das Coupa Lieferantenportal oder auch coupa supplier portal (CSP) genannt, ist der Bereich für Lieferanten, indem die Kataloge bzw. Artikeldaten hochgeladen werden können. Zudem wird darüber der Prozess von Auftrag, über Auftragsbestätigung bis hin zur Rechnungsstellung abgebildet. Im coupa supplier portal kann der Lieferant alle seine Kunden verwalten.

Wie viel kostet die Nutzung des coupa supplier portal für Lieferanten?

Coupa erhebt keine Gebühren von Lieferanten für die Nutzung des Coupa Lieferantenportals.

Können über coupa auch EDI-Nachrichten ausgetauscht werden?

Die Automatisierung der Nachrichten ist via Electronic Data Interchange (EDI) möglich

Ist es möglich auf der Rechnung Versandkosten hinzufügen?

In der Rechnung unter den Artikelpositionen können diese erfasst werden, siehe Screenshot.Shipping cost coupa

Quellen

Es herrscht Aufbruchstimmung. Das Internet ist gerade auf Siegeszug durch die Welt. Der Fortschritt erhält den Begriff, New Economy. Statt Waren werden nun Services und Dienstleistungen verkauft. Dirk Markus, Harald Fett und Sebastian Wieser sitzen in München beim Notar. 1999 ist es geschafft die Mercateo AG ist gegründet.

Heute zählt Mercateo zu den relevanten B2B-Handelsplattformen Europas. Mit 406 Mio. Euro Umsatz und 500 Mitarbeitern befindet sich die Plattform weiter auf Wachstumskurs. B2B steht für Business to Business und beschreibt den Vertragsschluss zwischen Unternehmen. In den letzten Jahren war der Fokus von Mercateo die Entwicklung des B2B-Marktplatzes. Damit ist die Akquise von Händlern und Herstellern gemeint, die unter der Flagge von Mercateo an Geschäftskunden verkauften. Der Kunde kann aus einer Vielzahl von Produkten von unterschiedlichen Lieferanten (auf Mercateo.de als Lager dargestellt) wählen. Die Lieferung erfolgt direkt vom Lieferanten in einem neutralen Paket mit Mercateo-Lieferschein. Die Rechnungsstellung erfolgt zentral von Mercateo.

Die Entwicklung vom Handelsgeschäft zum Netzwerk

Neben dem Handelsgeschäft von Mercateo wurde 2017 die Unite Network AG gegründet. Mit einer eigenen Plattform versuchte Mercateo das Netzwerkgeschäft (n:n) zu etablieren. Im Gegensatz zum Handelsgeschäft (1:n) treten dort die Lieferanten prominent in Erscheinung. Ziel ist es Geschäftskunden direkt mit Lieferanten zu vernetzen, ohne den Marktplatz dazwischenzuschalten. Damit der Kunde das Beste aus beiden Welten nutzten kann wurden das Unite Netzwerk in den bestehenden Markplatz integriert.

Rebranding – Dezember 2021

Mercateo startet Ende 2021 offiziell die Neuausrichtung. Unite wird Dachmarke und damit der Anspruch als Netzwerker zwischen Einkäufer und Lieferanten gestärkt. Wie aus dem Statement von Mercateo hervorgeht, sollen die Plattformen zusammengeführt werden.

„Kurz gesagt, sind wir aus der Mercateo Positionierung als B2B-Marktplatz herausgewachsen. Da wir unser Unite Netzwerk und unsere Plattformlösungen weiterentwickelt haben, ist es an der Zeit, sie zusammenzuführen. Das bedeutet, dass wir das Angebot besser auf die Nachfrage abstimmen und Innovationen in der Lieferkette vorantreiben können.“

Mit dem Rebranding von Mercateo zu Unite verändert sich auch die jeweiligen Produktbezeichnungen:

  • Mercateo Beschaffungsplattform wird zum Mercateo Procurement Portal
  • Mercateo B2B-Marktplatz bzw. Mercateo Shop wird zum Spotmarket
  • Der Bereich Exklusivlieferant auf der ehemaligen Mercateo Beschaffungsplattform wird zum Business Shop Plus
  • Mercateo Unite wird zum Business Shop

Das Frontend – Ansicht für den Einkäufer

Der Einkäufer bekommt die Produkte wie Mercateo Procurement Portal, Spotmarket oder Business Shop in einem Look and Feel. Die folgende Skizze zeigt, wie die Produkte zusammen gesetzt sind:

Mercato Online
Mercateo Procurement Portal (ehemals Mercateo Beschaffungsplattform)

Das Mercateo Procurement Portal bildet den Rahmen. Über den Sportmarket sollen kurzfristigen Bedarfe gedeckt werden. Über den Business Shop kann bei Fokuslieferanten gekauft werden. Das gleiche gilt für den Business Shop Plus. Der Business Sho Plus bietet dem Lieferant die Möglichkeit ein abweichendes Sortiment zum Business Shop anzubieten. Zusätzlich hat der Einkäufer die Möglichkeit Katalogaktualisierungen zu überprüfen. Der Kataloginhalt wird erst nach Freigabe sichtbar. Diese Option ist für alle relevant die individuelle Produkte beziehen z.B. Arbeitsjacke mit Firmenlogo. Den Unterschied zwischen Business Shop und Business Shop Plus findest du in den FAQs erläutert.

Unite Lieferant auf Mercateo.de auswählen
So funktioniert Unite mit Mercateo, Quelle: https://mercateo.com Administrationsbereich

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Autor

Mercateo Unite Geschäftsmodelle aus Lieferantensicht

Aus Lieferantensicht gibt es mehrere Optionen, die mit Kunden genutzt werden können.

Option 1: Spotmarket (Verkauf an Mercateo, Lieferung zum Kunden)

Die Option Spotmarket eignet sich, um Neukunden zu gewinnen und eine Logistik für Kleinstbestellungen besteht. Es wird dabei die IT-Infrastruktur von Mercateo genutzt. Dabei ist Mercateo der einzige Debitor. Der Vertrag kommt zwischen Käufer und Mercateo zu Stande. Konkret bedeutet dies, dass der Geschäftskunde von Mercateo die Ware kauft. Der Lieferant sendet an den Kunden und stellt die Rechnung an Mercateo. Mercateo stellt im eigenen Namen die Rechnung an den Käufer mit den Konditionen, die im Warenkorb ersichtlich waren.

➡️ Was ist ein Spotmarket? Das Gegenteil von Spotmarket ist das Termingeschäft. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Ölhandel und beschreibt Geschäfte mit kurzen Erfüllungsfristen.

Option 2: Unite Business Shop (Verkauf an Kunden, Lieferung zum Kunden)

Der Verkauf direkt an den Kunden ist über den Unite Business Shop möglich. Dort kann ein eigner Katalog hochgeladen werden. Dieser wird vom Kunden mit nur einem Klick freigeschalten. Der Lieferant hat die Möglichkeit pro Kunde eigene Preise (1:1 Verhältnis) einzuspielen. Diese Option ist zu wählen, wenn eine Kundenbeziehung entstehen soll und den Ausbau der Geschäftsbeziehung angestrebt wird.

Mercateo Netzwerkgeschäft

Unite Business Shop, Quelle: https://unite.eu

Option 3: Business Shop Plus (Verkauf an einen bestimmen Kunden, Lieferung zum Kunden)

Der Business Shop Plus ist die passende Option bei angepassten Sortimenten. Hier können den Vereinbarungen mit Rahmenvertragskunden umgesetzt werden. Freigabe der Kataloge bei Aktualisierungen erfolgt durch den Einkäufer.

Fazit

Mercateo ist einer der wenigen B2B-Marktplätze, die sich in DACH-Region in den letzten Jahren behaupten konnten. Aus meiner Sicht ist das Rebranding von Mercateo zu Unite keine reine Neupositionierung aus Marketingsicht. Das Handelsgeschäft ist umkämpft. Amazon Business ist dort der Benchmark. Dessen Marktpräsenz in Europa und logistische Fähigkeit sind wohl kaum aufzuholen. Zudem drängen Händler ebenfalls mit eigenen Marktplätzen ins Händlergeschäft.  Die Neuausrichtung von Unite zielt auf Mehrwerte rund um den Kauf der Artikel ab. Künftig sind die Bereiche Lieferantenauswahl, Lieferanten-Management (Sourcing) und Risikomanagement denkbar. Die aktuellen Engpässe in den Lieferketten zeigen, wie wichtig ein kompetentes Supply Chain Management ist. Unite ist auf dem Weg zum Manager der Lieferkette zu werden.

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

FAQ

Wann wurde Mercateo AG gegründet?

1999 von Dirk Markus, Harald Fett und Sebastian Wieser. Die Gründung erfolgte, durch die ehemalige McKinsey Berater, in München.

Wann wurde Mercateo Unite gegründet?

2017 unter der Firmierung Unite Network AG. Diese gehört zur Unite (Mercateo Gruppe).

Was ist das Mercateo Procurement Portal?

Dies ist das Frontend von Unite (ehemals Mercateo), dass die Produkte Spotmarket, Business Shop und Business Shop vereint.

Was ist der Unterschied zwischen Business Shop und Business Shop Plus?

Der Business Shop Plus (ehemals Exklusivkatalog) kommt aus dem B2B-Marktplatz (Spotmarket) von Unite. Dort kann der Lieferant individuelle Sortimente und Konditionen pro einkaufendes Unternehmen hinterlegen. Jede Katalogaktualisierung muss vom Einkäufer zusätzlich freigegeben werden. Der Business Shop (ehemals Mercateo Unite) kommt aus der Vernetzungsplattform. Dort hat der Lieferant die Möglichkeit ein Sortiment für n-Kunden zu hinterlegen und pro Kunde eigene Preise darzustellen. Zudem unterscheiden sich die Gebührenmodelle.

Was ist ein Spotmarket?

Das Gegenteil von Spotmarket ist das Termingeschäft. Der Begriff kommt ursprünglich aus dem Ölhandel und beschreibt Geschäfte mit kurzen Erfüllungsfristen.

Quellen

Welche Gedanken kommen dir, wenn du an dein lokales Stadtwerk denkst? An Begriffe wie modern, innovativ und mutig hatte ich im ersten Moment nicht im Sinn. Wie dies mit einem B2B Marktplatz und den Stadtwerken Neumünster zusammenhängt, erfährst du in diesem Beitrag. Frank Wede, Partnermanager aus dem Einkauf, gibt uns Einblicke.

ROKX ist der Name des B2B Marktplatztes der Stadtwerke Neumünster (SWN). Im folgenden Text kürze ich dies mit SWN ab. ROKX steht für regional, online und kaufen. Diese neuartige Idee entstand im Einkauf der Stadtwerke Neumünster. Dort ist auch Frank Wede Zuhause und kümmert sich als Partnermanager mit seinem Team sowohl um Lieferanten, Kunden wie auch dem Verkauf der Lösung. Im Detail geben die folgenden Abschnitte Einblicke in diese vier Punkte:

  • Die Entstehungsgeschichte von ROKX
  • Die ersten Schritte des neuen Produktes
  • Das Geschäftsmodell
  • Warum der B2B Marktplatz ein Erfolg wird!

Entstehungsgeschichte von ROKX

Ich bin immer noch fasziniert, dass ein Stadtwerk einen B2B Marktplatz auf den Markt bringt. Die Entstehungsgeschichte hängt eng mit dem Werdegang von Frank zusammen. Er startet bei den Stadtwerken 1993. Früh übernimmt er große Projekte, wie z.B. den Umbau des Schwimmbades und die damit verbundene Umsetzung von Ausschreibungen im Wert von 31 Mio. DM (heute ca. 15,8 Mio. €). Das nächste große Projekt war die SAP-Einführung im Einkauf. Nach erfolgreicher Implementierung hieß es dann: „Herr Wede wir brauchen Sie im Vertrieb.“ So wurde Frank zunächst für viele Jahre Privatkunden-Vertriebsleiter, dann Gesamt-Vertriebsleiter und hatte die Personalführung von bis zu 80 Mitarbeitern inne. Seit Februar 2020 ist er nun wieder zurück im Einkauf.

Stadtwerke Neumünster PR
Imagekampange der SWN Quelle: www.stadtwerke-neumuenster.de

Durch den neuen Geschäftsführer Michael Böddeker der SWN sind neue Ideen nicht nur erlaubt, sondern werden auch gefordert. Daher gibt es intern regelmäßige Termine in denen Kollegen und Frank kreativ werden. Frank wirft hier ein: „Viele Stadtwerke konzentrieren sich ausschließlich auf moderne Vertriebsthemen, aber nicht auf die Einkaufsseite. Der Einkauf hat aber einen entscheidenden Anteil an der Wertschöpfungskette.“ Bei SWN wurde so die Idee entwickelt, die bestehenden Rahmenverträge mit Lieferanten zu erweitern und dies den B2B-Kunden als Partnereinkauf anzubieten. Denn die SWN hat bereits eine breite Kundenbasis die Versorgungsleistungen wie Energie, Breitband-Kommunikation oder Wasser beziehen. Dies war die Geburtsstunde des regionalen Online Marktplatzes.

Die ersten Schritte des neuen Produktes

Bei einem Online Marktplatz kommt mir sofort Amazon in den Sinn. Laut Frank war schnell klar, dass die SWN sich über Regionalität abgrenzen möchten. Somit war dar Fokus schnell gesetzt und es konnte an den weiteren Bausteinen gearbeitet werden.

Marktplatz-Gedanke von Onventis Quelle: https://www.onventis.de/produkte

Um die Frage der technischen Umsetzung zu klären wurde die bereits eingesetzte Lösung unter die Lupe genommen. Die SWN setzt im Einkauf auf die E-Procurement Lösung von Onventis. Ein E-Procurement-System hilft dem Einkäufer bei seiner Tätigkeit von Lieferantenauswahl, -bewertung bis zu Prozessoptimierungen. Die Lösung von Onventis hat nicht nur „Buy-Side“ Ansätze im Angebot sondern auch bestehende Möglichkeiten für den Einsatz als „Sell-Side-Lösung“. Der „Buy-Side-Ansatz“ kennzeichnet sich dadurch, dass die Rahmenbedingungen vom Kunden gesetzt werden und dieser dort seine Lieferanten integriert. Bei „Sell-Side-Lösungen“ wird das E-Procurement-System weiteren Kunden flexibel und individuell anpassbar bereitgestellt. Auch das jeweilige Look-and-Feel des Kunden lässt sich mit einbinden. Dadurch das Onventis beide Komponenten anbieten kann war die Grundlage für die Marktplatzidee schnell gelegt.

Die Idee hinter ROKX Quelle: ROKX

Die weitaus wichtigere Komponente als die technische Machbarkeit ist das Kunden- bzw. Marktfeedback. Daher war es das Ziel, diese Idee eines regionalen Marktplatzes für Schleswig-Holstein schnell zu testen. Für den ersten „Test“ bekommt Frank kurzfristig die Chance auf dem internationalen Spring- und Dressurreiter in Neumünster, der VR Classics. In der Business Lounge findet der Ansatz bei Politik und Geschäftspartner sehr gute Resonanz. Danach geht es schnell, wie der folgende Zeitverlauf darstellt:

  • 01. Februar: Frank Wede wechselt in den Einkauf
  • 15. Februar: Erste erfolgreiche Vorstellung im Rahmen VR Classics
  • Mitte März: Es fällt die Entscheidung für die Umsetzung mit Onventis
  • April: Offizieller Projektstart – technische Einführung der Sell-Side
  • Mitte Juli: Go Live von ROKX

Das Geschäftsmodell > E-Marktplatz

Die grundsätzliche Idee ist den Rahmenvertrag mit bestehenden Lieferanten auf alle Marktplatzteilnehmer zu erweitern. Dadurch profitieren kleine und Mittlere Unternehmen von vorverhandelten Konditionen durch die SWN. Der Lieferant kann dadurch ohne Kosten für die Kunden-Akquisition Neukunden gewinnen. Im Detail zeigen die Dimensionen Wer, Was, Wie und Wert wie das Geschäftsmodell angedacht ist:

Wer – Zielgruppe:

  • Regionale Geschäftskunden der SWN
  • Regionale Energieversorgungsunternehmen
  • Lieferanten der SWN mit Rahmenverträge, die diesen auch für dritte nutzbar machen

Was – Nutzenversprechen: 

  • Regionale Wirtschaft stärken
  • Prozesse optimieren bei Kunden und Reduzierung von Kosten (siehe Abbildung „Kostenoptimierung“)
  • Kunden führen B2B Marktplatz als E-Procurement Lösung für viele Lieferanten ein
  • Einfache Kundengewinnung als Lieferant durch Erweiterung des Rahmenvertrages für Marktplatzteilnehmer
Kostenoptimierung: Zahlen aus der – BME Verband Studie: Trends in der elektronischen Beschaffung 2015  Quelle: ROKX

Wie – Wertschöpfung:

  • Die Einkaufskompetenz der SWN ermöglicht gute Rahmenbedingungen (wie z.B. Preis) und erzeugt eine professionelle Auswahl an Lieferanten
  • Die eingesetzte „Buy-Side-Lösung“ von Onventis wird um „Sell-Side“ erweitert
  • Frank Wede und Team kümmern sich als verkaufende Einkäufer um das Netzwerk

Wert – Ertragsmechanik:

  • Über Lizenzkosten für den Systemzugang decken Kunden die Kosten für die technische Lizenzbereitstellung pro User
  • Bündelung der Bedarfe reduzieren die Beschaffungskosten für alle Käufer

Wie das Geschäftsmodell des Online Markplatzes im Detail funktioniert und wie dadurch die Effizienz und Digitalisierungsgrad der Bestellprozesse gesteigert zeigt das folgende Video:

Digitale Transformation der Bestellprozesse durch den Online Marktplatz von ROKX

Warum der B2B Marktplatz ein Erfolg wird!

Frank bezeichnet seine Kunden als Partner. Partner drückt Augenhöhe und gemeinsame Werte aus. Durch den Einfluss SARS-CoV (Coronavirus) ist der Wert von regionalen Beziehungen nochmal deutlicher geworden. Bei einem Marktplatz ist es erforderlich Kunden wie auch Lieferanten zusammen zu bringen. Daher starten die meisten Unternehmungen mit anderen Geschäftsmodellen, die dann zum Marktplatz entwickelt werden sollen. Denn beim Start auf der grünen Wiese fragen potenzielle Kunden weshalb sie bestellen sollen und welche Lieferanten/Materialgruppen es gibt. Ist die Antwort: „Wir haben noch keine Lieferanten.“, dann ist es für die meisten Kunden wieder unattraktiv. Das gleiche gilt ebenso für die Lieferantenseite. Die SWN kann beide Marktseiten bieten. Eine breite Basis an Bestandskunden und bestehende Beziehungen zu Lieferanten steht für eine solide Startbasis.

➡️ Bei der Einführung eines Beschaffungssystems wie einem Online Markplatzes ist es wichtig, dass die Lieferanten von den Fachabteilungen akzeptiert werden. Eine Strategie für eine erfolgreiche Lieferanteneinführung findest du hier.

Fazit

Frank Wede ist der wahrscheinlich erste verkaufende Einkäufer Deutschlands. Durch ein offenes Mindset und einem neuen Geschäftsführer wurde es möglich neue Ideen zu treiben. Der Online Marktplatz ROKX ist nur eine der neuartigen Lösung im Portfolio der SWN. Das Beispiel und die Entstehungsgeschichte von ROKX zeigt, dass sich Mut und schnelles Testen auszahlt. Ich persönlich glaube daran, dass der Faktor „Regionalität“ und die bestehende Kundenbasis den B2B Marktplatz zum Erfolg führt.  

Es lohnt sich somit immer mal wieder einen Blick nach Neumünster zu werfen!

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

Optimierungen im Einkauf greifen erst, wenn die optimierten Systeme und Prozesse auch von Mitarbeitern genutzt werden. Dazu setzten Anbieter von elektronischen Beschaffungssystemen vermehrt auf die Kraft von Amazon Business. Welche Vorteile versprechen sich die Anbieter für Ihre Kunden?

Wir sitzen zusammen im ersten Stock in einem Besprechungsraum, der den Charme aus den 70er Jahren mitbringt. Im Raum flimmert der Beamer und wir erarbeiten gerade am Flipchart den Ist-Prozess für den Einkauf von Werkzeugen, Büromaterialien und persönlicher Schutzausrüstung. Wir, das sind Fachexperten aus Einkauf, Prozessberatung, Fertigung und Controlling. Am Flip-Chart zeichnen wir die letzten Prozessschritte. Dabei diskutieren wir die Herausforderungen des Tagesgeschäfts und welche Probleme zu lösen sind.

Bevor wir an die Optimierung des Prozesses kommen können, stellt sich uns die Frage „Wie nehmen wir die Lieferanten mit?“ Es ist von ca. 1.000 Lieferanten die Rede, die in einem Jahr für die Deckung des Bedarfs nötig sind. Herausforderung ist, dass aufgrund schlechter Datenqualität die Excel Auswertung nur eine geringe Aussagekraft mitbringt. Die Frage steht im Raum „Mit welchen Warengruppen starten wir?“ und „Was kauft das Unternehmen eigentlich ein?“ Es bildet sich die Idee heraus, beratungsintensive Warengruppen mit strategischen Lieferanten zu besetzen und den restlichen Bedarf über einen Partner wie Amazon Business abzudecken.

Herausforderung der hohen Lieferantenanzahl im Mittelstand

Solche Situationen habe ich in meiner Tätigkeit als Berater öfters erlebt. Die Szene spielt sich bei einem mittelständischen Betrieb aus dem produzierenden Gewerbe ab. Dass dies keine Seltenheit ist zeigt die Studie von Mercateo und HTWK Leipzig (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur). Obwohl bereits seit der Jahrtausendwende die elektronische Beschaffung über Kataloge und Marktplätze möglich ist, stehen viele mittelständische Einkaufsorganisationen vor der Herausforderung die Warengruppen wie Büromaterial, Werkzeuge oder persönliche Schutzausrüstung zu organisieren. Diese Warengruppen werden oftmals als C-Artikel wegen des geringen Artikelwertes bezeichnet. Somit dreht es sich um alltägliche Artikel wie Stifte, Blöcke, Hämmer, Handschuhe oder Schutzbrillen.

Um den Bedarf dieser C-Artikel zu decken, kommt die Studie auf durchschnittlich 1307 Kreditoren (Lieferanten) im System. Bei durchschnittlich 7.094 Bestellungen im Jahr und 3,2 Positionen pro Bestellung sind ca. 22.700 Positionen zu managen.

Studie
Abbildung 9: Durchschnittswerte / Quelle: Studie HWK_Indirekter Einkauf im Fokus 2017

Die HTWK Leipzig stellt fest: „Mit der Digitalisierung geht offenbar in den befragten Unternehmen keine signifikante Reduktion der Kreditoren einher.“ Es gibt zwei Faktoren, die die Lieferanten beeinflussen, Akzeptanz der Mitarbeiter den definierten Weg der Beschaffung zu nutzen und die kurzfristigen Schwankungen des C-Artikel Bedarfes. Deshalb spricht der Bekanntheitsgrad, höhere Transparenz und die einfache Suche für Amazon.

Hilft der Bekanntheitsgrad von Amazon im eigenen Unternehmen?

Fast 44 Millionen Deutsche kaufen bereits über Amazon ein. Die Daten kommen von Statista aus dem Jahr 2016. Damit bestellt über die Hälfte der Deutschen über Amazon. Die Zahlen sprechen für sich, so beantwortete Florian Böhme, Head of Amazon Business Deutschland, auf warenausgang.com einige Fragen. Nach seinen Angaben waren es im Dezember 2017 bereits 150.000 B2B-Kunden. Zudem gibt Amazon Business in den letzten Pressemeldungen an, dass auch DAX und Großkonzerne zu den Kunden zählen. Angesichts dieser Zahlen spricht es mehr und mehr für die Integration in die eigene Beschaffungslandschaft. Dies kann neben einer Software speziell für die Beschaffung auch das eigene Warenwirtschaftssystem sein.

Eine der größten Hürden aus meiner eigenen Erfahrung ist die Akzeptanz der Mitarbeiter bei Einführung von Veränderungen. Da vermehrt die „Bedarfsträger“ selbst den Bedarf nach Schraubendrehern, Sicherheitsschuhen und Co. bestellen, könnte die Hürde durch den Bekanntheitsgrad kleiner ausfallen. Der Bedarfsträger ist der Mitarbeiter im Unternehmen, der die Artikel tatsächlich verwendet.

Welche Vorteile versprechen sich eProcurement-Anbieter von der Partnerschaft mit Amazon?

Anbieter von Softwarelösungen für die Beschaffung (eProcurement Systeme) gehen die Partnerschaft mit Amazon Business ein. Diese Lösungen haben zum Ziel das komplette Tätigkeitsfeld des Einkaufes von Lieferantenauswahl (Sourcing) bis zur Rechnungsabwicklung (Pay) zu optimieren. Dazu zählen Firmen wie coupa, ivalua, onventis, NEWTRON, veenion und JAGGAER. Welche Vorteile versprechen sich diese Anbieter von der Partnerschaft mit Amazon?

Reduzierung von Kosten im Long-Tail

Aus Sicht von NEWTRON lässt sich vor allem der Long-Tail optimieren: „Insbesondere die Abdeckung des Long-Tails – also der Produktpalette, die nicht zum eigenen Kerngeschäft gehört, nur geringfügig nachgefragt wird, trotzdem aber ein beträchtliches Bestellvolumen erreicht – ergibt Vorteile. Denn die meisten dieser häufig außerhalb vorgegebener Abläufe beschafften und deshalb mit hohen Prozesskosten belasteten Artikel wie Büromaterial, PCs, Drucker etc. lassen sich dank des breitgefächerten Sortiments von Amazon via B2B-Shop einkaufen.“

Das Einkaufsvolumen kann in Head und Long-Tail aufgeteilt werden. Der Head fasst alle Artikel zusammen, die geplant bestellt werden, wenige Varianten darstellen und ein hohes Einkaufsvolumen mit sich bringen. Alle weiteren Artikel fallen unter den Begriff Long-Tail (langer Schwanz) da viele unterschiedliche Artikel bei einer hohen Anzahl von Lieferanten beschafft werden. In Summe entfällt darauf nur ein geringes Einkaufsvolumen.

Longtail
Erläuterung Long-Tail

Auch Onventis sieht in diesem Bereich den größten Hebel. „Würden Sie Ihre Einkaufskosten nicht drastisch reduzieren, wenn Sie Ihren gesamten C-Güter Bedarf über einen Lieferanten abwickeln könnten?“ Das Fazit ist, dass der Lieferant Amazon Business dies ermöglichen kann. Da der Großteil der B2B Artikel über den Marktplatz gehandelt werden, greift der Vorteil nur dann wenn auch die angeschlossenen B2B-Händler nur über einen Kreditor (Lieferant), dem Amazon-Business-Kreditor, abgewickelt werden.

Erleichterung der Suche

Coupa stellt die Erleichterung der Suche in den Vordergrund. Der Einkauf kann festlegen ob der Lieferant Amazon bei jeder Sucheingabe angezeigt wird oder nur wenn die Suche bei bestehenden Lieferanten keine Treffer erzielt. “Tap into Amazon’s e-commerce expertise and give your employees access to millions of items without having to search through individual punch-out catalogs.“ schreibt coupa. Damit soll die Trefferquote der Suchergebnisse steigen und die Bedarfsträger können unter Berücksichtigung der Einkaufsrichtlinien beschaffen. Diesen Vorteil sieht auch Richard Landerholm, Global Supply Manager von Woodward Inc., für seine Beschaffung: “Turning on Coupa Open Buy to get access to the Amazon Business marketplace as part of a Coupa product search is a no brainer for us. I know our employees will love the improved ease of use and Woodward gets even more Coupa spend control capabilities, so everyone wins.”

Was ist aus der Prozessoptimierung geworden?

Seit dem Workshop bei dem mittelständischen Unternehmen ist ein Jahr vergangen. Mich interessiert was aus der Prozessoptimierung geworden ist. Der Kunde erzählt begeistert von der guten Annahme der Mitarbeiter und das bereits 8 Lieferanten online sind. Ich bin zufrieden und zeitgleich enttäuscht, dass es noch zu keiner Integration von Amazon Business oder einem anderen MRO-Partner gekommen war.

Nach meinem beruflichen Wechsel zu einem Markenhersteller treffe ich die strategische Einkäuferin eines führenden Unternehmens aus der Automobilbranche. Sie berichtet, dass Ihre internen Kunden nach der Bestellmöglichkeit über Amazon gefragt haben. Sie prüfte die Möglichkeit und sieht die Vorteile des breiten Sortiments, die Liefergeschwindigkeit und das Mitarbeiter bereits an die Funktionsweise des Marktplatzes gewöhnt sind. Die Hürde für die Implementierung in Ihrem Unternehmen ist, dass es noch keine nützliche Möglichkeit gibt Warengruppen zu definieren in denen gekauft werden darf, fehlende Klassifikationen (eClass oder UNSPSC) erschweren die automatische Kontierung und bei Händlern auf dem Marktplatz erfolgt eine separate Rechnung.

Die Einschätzung von Klaus Forsthofer marktplatz1.com

Klaus Forsthofer marktplatz1.com

Mein Fazit

Ich bin überzeugt, dass durch die Zusammenarbeit zwischen Amazon Business und führenden E-Procurement Anbietern vorhandene Hürden abgebaut werden. Wenn Klassifikationen vorhanden sind und Amazon die zentrale Verrechnung über ein One-Creditor-Modell umsetzen kann, wird Amazon zum relevanten Lieferanten in der C-Artikel Beschaffung. Als beschaffendes Unternehmen kann ich den Marktplatz in mein eigenes Ökosystem integrieren und erhalte dadurch Transparenz über den tatsächlichen Bedarf. Dies ist die Datenqualität auf der strategische Lieferanten entwickelt werden und „einmalige“ Bedarfe sinnvoll abgewickelt werden können.

Peter Prütting ist Teamplayer, MTBiker und E-Business Experte. Seit 10 Jahren verhilft er Lieferanten zu mehr Online-Umsatz und optimierten B2B-Prozessen. Weggefährten beschreiben ihn als kundenzentriert und fokussiert.

Quellen